Schon seit der Antike zählt Safran zu den größten Luxusartikeln – und nicht zu Unrecht, denn kaum ein Gewürz ist so aufwändig herzustellen. Safran, der botanische Name lautet Crocus Sativus, ist eine Krokusart. Zum Würzen und Färben von Stoffen werden allerdings nur die Stempelfäden verwendet. In mühsamer Handarbeit werden diese während der Blütezeit von September bis Oktober geerntet und danach getrocknet – so entstehen die charakteristischen roten Fäden, die wir aus dem Urlaub in orientalischen Ländern kennen.
Für 2,5 kg Stempelfäden, aus denen 500 g trockener Safran werden, benötigt man bis zu 200.000 Krokusblüten! Deshalb zählt Safran zu den teuersten Gewürzen der Welt.
Sagenumwobene Herkunft – sagenhaftes Aroma
Beheimatet in Vorderasien, wird Safran heute in Indien, China, im Iran und Irak und vor allem in Spanien angebaut. Doch Vorsicht, laufen Sie nicht in Touristenfallen und kaufen Sie am Bazar mit Saflor, den Samen der Öldistel, verfälschten, vermeintlich billigen Safran. Wer an den echten intensiv-roten Fäden riecht, bemerkt das einzigartige Aroma: stark, anhaltend, leicht blumig, erinnert es an Honig. Für gemahlenen Safran gilt der Riech-Check erst recht, denn dieser wird oft mit gelbem Kurkuma gemischt.
Geschmackliche Weltreise
Fein, durchdringend, erdig, herb, bitter und leicht scharf – so wird der vielfältige Geschmack des Gewürzes gerne beschrieben.
Vom persischen Golf bis zum Mittelmeer gibt es landestypische Gerichte, die den kostbaren Zusatz enthalten, etwa orientalischer Biryani, provenzialische Bouillabaisse, valenzianische Paella oder Risotto alla Milanese. Und sogar bis in den hohen Norden hat es der Safran geschafft: am 13. Dezember bäckt man in Schweden Safranbrötchen für das Lichterfest der heiligen Lucia.
Autorin: Anne Wiedlack
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